Man kennt ihn, nur, als ersten Einhand-Weltumsegler. In dieser sehr lesenswerten Biografie jedoch lernt man sehr viel mehr über die Persönlichkeit von Joshua Slocum. Dass er ein herausragender Seemann war, kann man sich denken. Aber seine Familiengeschichte ist ebenso dramatisch wie spannend, sein schneller Aufstieg vom ungelernten (und unfähigen) Schiffskochjungen zum Kapitän in der schon untergehenden Ära der Segelschifffahrt ist zutiefst beeindruckend. Mindestens ebenso interessant sind die zeitgeschichtlichen Hintergründe, die man hier erfährt; es ist eine ganze Welt die sich hier offenbart: Die buchstäblich grenzenlose Welt der Segelschifffahrt in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, gefährlich und brutal, aber auch romantisch und abenteuerlich. Und mitten drin der sympathische, heimatlose Abenteurer Slocum, der natürlich nichts gegen den Untergang der großen Handelsschiffe unter Segel tun konnte um der dann also in seiner kleinen „Spray“ alleine um die Welt segelte. Der überall in der Welt willkommen war, der jedoch auch, nach seiner Rückkehr nach Amerika, zu einer kontroversen, ja unglücklichen und wohl auch einsamen Figur wurde – viele glaubten zunächst schlichtweg nicht an seine Weltumsegelung (übrigens eine bittere Erfahrung, die, rund 70 Jahre später, ja auch der erste deutsche Allein-Weltumsegler Wilfried Erdmann machen musste), in vielen Zeitungen wurde Slocum verhöhnt und verspottet.
In jedem Fall ein tolles Buch, nicht nur für Slocum-Fans, da die Lebensgeschichte dieses außergewöhnlichen Menschen auch ein ganz besonderes Stück Zeitgeschichte der Seefahrt darstellt.
Und das schreibt der Verlag:
Mit »Amerikas Sindbad« zur See. Ob Schiffbruch in Alaska, bei voller Fahrt durch einen Vulkanausbruch oder Meuterei an Bord: Joshua Slocum, bereits im Alter von 25 Jahren Kapitän großer Handelssegelschiffe, hat keine Episode eines bewegten Seemannslebens ausgelassen. Doch Glanzstück seiner Segelkarriere wurde die erste Einhandweltumsegelung in der Geschichte der Seefahrt, zu der er 1895 in Boston aufbrach. Als er nach drei Jahren und 46000 Meilen zurückkehrte, verpasste der tragische Held jedoch den Ruhm – die Dampfschifffahrt hatte die Ära der Segelschiffe bereits beendet. Mit seiner klug erzählten Biografie setzt Geoffrey Wolff einem der letzten großen Segelabenteurer ein Denkmal.
Bücher von Joshua Slocum:
Sailing alone around the World (Englisch)
Voyage of the Liberdade (Englisch)
Dem kann ich nur zustimmen. Ein tolles Buch, welches sich lohnt zu lesen.