Oh wie schön ist Panama!

Sunset in Faro

Warum eigentlich nicht immer so leben? Wer gerne an Bord ist, wer das Leben auf dem Wasser genießt, wird sich vielleicht schon öfter diese Frage gestellt haben. Mir ging es jedenfalls so, Jahrelang, immer am Sonntagabend wenn es zurück in den Heimathafen ging, aber auch zurück in eine Behausung an Land, in einer rastlosen und lauten Stadt, in ein hektisches Berufsleben, in ein oft allzu buntes Privatleben und so weiter und so fort – man muss kein Zivilisationsverweigerer sein, um gelegentlich all der Beschallungen und Bilderfluten und allgegenwärtigen Werbeberieselungen und ständiger Erreichbarkeit per Smartphone und iPad und eMail und alledem überdrüssig zu werden, sich einfach nur nach dem letzten ruhigen Ankerplatz zu sehnen, in friedlicher Stille höchstens mal dem Fiepen eines Vogels zu lauschen. Oh, wie schön ist Panama, denken Tiger und Bär bei Janosch; aber die meisten Fahrtensegler wissen einfach wie schön es nicht unbedingt vielleicht in Panama, dafür aber eben doch an Bord und unterwegs sein kann. Solch ein Leben! Entschleunigt und gleichzeitig so reich!

Birkholm

 

Gut. Das also denken bestimmt viele. Nicht so viele, aber immer mehr, schaffen es auch diesen Gedanken in die Tat umzusetzen. An Bord leben auf einem Segelschiff. Immer noch ein ungewöhnliches Konzept, vor allem im brav-bürgerlichen Deutschland – die Zahl der Liveaboards in Frankreich, den Niederlanden, England, Australien und so weiter ist auch im Verhältnis zu den Bevölkerungszahlen extrem viel höher als bei uns. Es ist aber ein Konzept, welches die Fantasie von immer mehr Menschen beflügelt, zumal die moderne und mobile Arbeitswelt es auch zunehmend mehr Menschen möglich macht, zumindest zeitweilig Auszeiten an Bord zu nehmen und dennoch den Kontakt zum notwendigen Broterwerb nicht gänzlich zu kappen. So wie es beispielsweise auch der Journalist und Autor Marc Bielefeld macht und es in seinem Buch „Wer Meer hat, braucht weniger“ beschreibt. So, wie ich es jahrelang machte und in meinem Buch „Flaschenpost und Wolkenkino“ beschrieben habe. So, wie es unser beider Kollege, der schwedische Autor Björn Larsson, getan und in seinem Buch „Kap Zorn“ (derzeit leider nicht lieferbar) beschrieben hat. Und so, wie es eben unzählige andere auch tun, die vielleicht nicht unbedingt darüber schreiben.

Schärenlieger

 

Tatsächlich muss man es tun. Wenn sich erst einmal der erste kleine Gedanke an diese Möglichkeit im Kopf eingenistet hat, wird man den nicht mehr los bevor man es nicht zumindest probiert hat, eine zeitlang, einen Sommer oder ein Jahr oder eine Dekade. Möglich ist es, fast, immer. Man muss es nur dringend genug wollen und man wird seine eigenen Lösungen finden, die ein Leben an Bord ermöglichen. Vielleicht nicht sofort, aber doch in absehbarer Zukunft. Einen Versuch und einige Anstrengung ist es wert. Nicht für jeden aber für jeden, der mutig und kreativ ist und der gerne Neues ausprobiert. Dabei geht es gar nicht um „Weltumsegeln“ oder „ab in die Südsee“ oder ähnliche Dinge, die man ja gerne anstellen kann, sondern ganz schlicht und einfach um das Leben, das Sein an Bord an sich. In der Ostsee ganz genau so, wie in der Karibik oder sonst wo.

Hier geht es zu den Büchern:

Wer Meer hat, braucht weniger

Flaschenpost und Wolkenkino

Tourensegeln

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