Begegnungen mit Walen und Delfinen gehören für viele Wassersportler zu den absoluten Höhenpunkten auf See. Der Autor und Fotograf Gérard Soury legt mit seinem neuesten Buch ein Bordbibliothek-geeignetes Nachschlagewerk vor. Im handlichen Format beschreibt es im sehr informativen, kompakten Faktenteil die Schwimmtechnik der Cetaceen oder, dass diese aufgrund des fehlenden Atemreflexes unter Wasser ersticken und nicht ertrinken würden. Hauptsächlich stellt das Buch aber einzelne Arten so vor, dass bei Sichtungen relativ gut bestimmt werden kann, was da neben der Yacht schwimmt.
Auf zwei bis sechs (ungewöhnlich: querformatigen) Seiten werden die Namensherkunft und die Lebensweise ebenso erörtert wie eine genaue Beschreibung der Art. Bei den Zahnwalen enthält die Illustration jeweils den Größenvergleich zum menschlichen Schwimmer. Soury sorgt mit seinem Schreibstil für kurzweilige Unterhaltung und einen guten Überblick über die aktuelle Forschung. Dass Schwarzdelfine „helle Hosenträger“ haben, wird im Gedächtnis bleiben, ebenso der Spitzname „Mickey Mouse dolphin“ für den Hectordelfin. Dass der Grauwal die einzige Art ist, deren Bestand sich nach der intensiven Bejagung wieder gut erholt hat, wird Walliebhaber freuen. Die Empfehlungen für die besten Whale watching-Destinationen ebenso.
Zahlreiche Fotos zeigen die vorgestellten Arten in ordentlicher Qualität. Drei Register (Trivial-, englische und wissenschaftliche Namen) erlauben das schnelle Auffinden einer gesuchten Art. Manko: Die gute Idee der Ringheftung wird durch den festen Umschlag, der das Umschlagen der Seiten dann doch verhindert, ad absurdum geführt. Und muss ein deutscher Verlag wirklich in Malaysia drucken lassen?