Es war das erste Einhand-Hochseerennen. Und es hat gleich zwei Nachfahren – das „Transat“ für Profisegler und das OSTAR für Amateure. Letzteres startet am 27. Mai in Plymouth, mit Ziel Newport, Rhode Island.
Die nächste Ausgabe des Transatlantikrennens TRANSAT, findet im Mai 2016 statt. Das Transat, oder La Transat Anglaise wie es in Frankreich heißt, geht auf die erste Einhand-Hochseeregatta überhaupt zurück, dem OSTAR. Dies wiederum ist eine Einhand-Atlantikregatta für Amateure, die am 27. Mai in Plymouth, Südwestengland, gestartet wird – Ziel ist Newport, Rhode Island, USA.
Das OSTAR – Observer Singlehanded Trans Atlantic Race – wurde 1960 von einer Handvoll Pioniere im Hochseesegeln gegründet, darunter Sir Francis Chichester und Blondie Hasler, der die ursprüngliche Idee dazu hatte. Es sollte alleine, gegen den vorherrschenden Wind, von Ost nach West über den Nordatlantik gesegelt werden, von Plymouth bis in die Ansteuerung von New York – eine Strecke von rund 2800 Seemeilen, für die damals noch mindestens ein Monat Segelzeit veranschlagt wurde. Hasler konnte zwar einige wagmutige Segler für sein Vorhaben gewinnen, aber keinen Sponsoren oder Veranstalter – bis er den Royal Western Yacht Club ansprach, dessen Kommodore damals Sir Winston Churchill war. Mit dessen Unterstützung gelang es ihm auch, den Sponsoren zu finden: Die Tageszeitung „The Observer“ finanzierte das Rennen.
Von 1960 bis 2000 wurde das Rennen alle vier Jahre vom Royal Western Yacht Club in Cornwall organisiert, in den Neunzigerjahren mit tatkräftiger Unterstützung des französischen Eventveranstalters Pen Duick um den Bedürfnissen und Ansprüchen der vielen Profikampagnen gerecht zu werden, die mittlerweile das Rennen dominierten. Nach 2000 jedoch war die Zukunft dieses Rennens äußerst ungewiss, da sich die Sponsoren und damit auch Pen Duick zurückgezogen hatten. Glücklicherweise kaufte die Sportmarketingfirma OC Sports die Rechte für den professionellen Teil des Rennens, für Boote von mehr als 50 Fuß Länge.
2004 nannte OC Sports es „The Transat“ und fügte 2008 Artemis, als Titelsponsor, hinzu. In jenem Jahr wurde das Rennen in Open 60 gesegelt, den Booten, in denen auch das Vendée Globe Einhandweltrennen gesegelt wird. Auf Bitte der Klassenvereinigung der Open 60, IMOCA, wurde das Rennen 2012 verschoben – nun auf 2016. Grund: Eine andere große Veranstaltung war ebenfalls verschoben worden, von 2011 auf 2012.
Ungeachtet solcher Probleme führt der Royal Western Yacht Club weiterhin seine OSTAR-Rennen durch, für Amateure und Yachten bis maximal 50 Fuß Länge. In diesem Jahr starten 21 Yachten, darunter eine Open 50 und ein Katamaran, entworfen von Jürgen Peters aus Kiel, sowie viele ganz normale Fahrtenyachten wie beispielsweise einer Najad, einer Contessa 32, einer Oceanis und viele andere Typen.
Das allererste Rennen 1960 wurde von Francis Chichester gewonnen, auf seiner 40 Fuß langen Gipsy Moth. Er schaffte die Strecke in 40 Tagen und 12 Stunden, zweiter wurde Blondie Haslar auf seiner winzigen, nur 26 Fuß langen Jester, mit einer Zeit von 48 Tagen und 12 Stunden. Er war es, der das legendäre Motto des Rennens prägte: „Ein Mann, ein Boot, der Ozean.“ Geändert hat sich seither kaum etwas – außer, dass heute natürlich auch Frauen an den Start gehen!
Info: http://ostar.rwyc.org