Aber ja, natürlich ist dieses Buch gefährlich. Wer es in die Hand nimmt sollte sich dessen bewusst sein, dass dadurch latentes Fernweh in einen akuten Zustand versetzt werden kann. Auch oder auch gerade wer schon einmal unterwegs gewesen ist auf den Meeren dieser Welt wird bald dem Zauber erliegen, der diesen anscheinend so nüchternen Seiten entspringt. Und hier seinen eigenen Törn planen, von einem Kontinent zum anderen oder auch gleich einmal um die Welt, der erst als Gedankenspielerei entsteht. Dann aber, zunächst im Hinterkopf und später weiter vorne im Bewusstsein, Gestalt annimmt und das Denken bald so weit beherrscht, dass es nur noch einen Ausweg geben kann: In die Tat umsetzen. An Bord gehen. Die Leinen lösen.
Na ja, wie dem auch sei – viele Leser dieses Buches werden das sowieso vorhaben. Aber auch, falls nicht – es macht Spaß, hier zu schmökern, zu stöbern und in Gedanken lange Segelreisen zu planen. Übrigens auch in entlegene Ecken der Weltmeere, auch auf noch nicht so ganz ausgetretenen Pfaden. So bietet das Buch auch für erfahrene Langfahrtsegler hier und da noch überraschende und neue Informationen. Systematisch gut und logisch aufgebaut ist es allemal, einige kleine „Randnotizen“ in Form von Anekdoten anderer Segler runden das Leseerlebnis ab. Vor allem aber, das ist das Hauptthema des Buches, bietet es einige gute, weil auch kurze und knappe Übersicht über die jeweils besten Jahreszeiten zum besegeln bestimmter Routen. Viele populäre Törns werden dabei komplett beschrieben, der beliebte „Atlantikkringel“ von Europa aus in die Karibik und wieder zurück zum Beispiel; aber aus den vielen beschriebenen Touren lässt sich auch ein ganz eigenes Szenario entwerfen. Stoff genug, um sich stundenlang höchst vergnüglich zu beschäftigen bietet es allemal. Und brauchbare Informationen für konkrete Planungen ebenso.