40 Jahre ist es her, dass Wilfried und Astrid Erdmann zu ihrer dreijährigen Hochzeitsreise um die Welt lossegelten. Ohne GPS und Wassermacher, ohne Kühlschrank und Rollsegel. Ohne ihre „Kathena 2“ mit Sponsoren-Aufklebern zugepflastert zu haben, täglich im Internet das Erlebte zu berichten und zwischendurch nach Hause zu fliegen. „Wir waren unterwegs. Punkt. Wir hatten uns abgenabelt. Wir wollten unerreichbar sein.“ Nur neun Meter lang ist das Schiff des jung vermählten Paares, mit dem sie über 35.000 Meilen der Barfußroute folgen. Karibik, Südsee, Indonesien, Madagaskar. Auf der Suche nach einem unbeschwerten Robinsonleben auf möglichst unbekannten, ursprünglichen Inseln. „Es ist einfach ein fantastische Gefühl, ja es ist für mich das kostbarste Stück Freiheit auf der Weltumsegelung: vom Meer kommen, vor Anker gehen und dann vom Wasser getragen werden. Augenblicke, in denen alles in Butter ist. Wer wollte da Sportlehrerin in Düsseldorf sein?“ fragt die auf See so häufig von Seekrankheit geplagte Astrid Erdmann in ihrem Tagebuch. Ihre Einträge ergänzen sehr schön die feinen Beobachtungen (etwa der Natur der Galapagosinseln) und den unaufdringlichen, kurzweiligen Schreibstil ihres Mannes. Dieser bestätigt, auch durch gute Fotos und die selbst gezeichneten Karten, ein Mal mehr, dass er DER Autor von Törnberichten ist. Selbst wenn diese schon fast 40 Jahre alt sind und nur leicht überarbeitet und ergänzt neu aufgelegt werden.
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