Die Wiedervereinigung Deutschlands eröffnet dem Tierarzt Franz Trommer ganz neue Möglichkeiten – auch seglerischer Art. Wie oft hat der DDR-Bürger von der grenzenlosen Freiheit auf See geträumt und nun ist sie tatsächlich da. Ersten Kontakten zu westdeutschen Wassersportlern folgen Einladungen, etwa zu einer Tour auf Mosel und Rhein. Dann erkundet Trommer die dänische Südsee mit seiner vor Jahren selbst gebauten Sperrholz-Yacht Juno. Der Wunsch nach weiteren Erkundungen bisher unbekannter Segelreviere wird jedoch jäh ausgebremst. Für den Tierarzt bringt das vereinte Deutschland nämlich die Schließung seiner Praxis mit sich. Als Ordnungsamtsleiter fehlt fortan die Zeit fürs Segeln. So schildert Trommer kurzerhand aus eine Busreise nach England oder einen Besuch Bornholms mit dem Auto.
In Gedanken kehrt er immer wieder in seine Zeit in der DDR – die unverständlicherweise durchs komplette Buch in Anführungszeichen gesetzt wird – zurück: erfolgreiche Sondergenehmigungen für das Segeln auf der Ostsee, ständige Überwachung und gar eine Verhaftung. Aber auch Genehmigungen für Törns ins sowjetische Klaipeda oder nach Polen, ein illegaler Besuch auf Bornholm während einer Segeltour, das Mitsegeln auf dem hölzernen 30er-Schärenkreuzer Sirius oder Regattateilnahmen mit seiner Juno. Die tauscht er nach dem Jobwechsel gegen die Kielschwertjolle Orange Pekoe.
Nach der Überführung der Juno nach Bremen ist fortan das Salzhaff sein Revier. Jedoch nur kurz, bis mit Pietje, einer Bradwell 18, wieder ein komfortableres Schiff für die Familientörns mit Frau Christel angeschafft wird. Der Wechsel zwischen jüngeren Familientörns und den Erinnerungen an das Segeln in der DDR machen das Buch sehr kurzweilig. Die mit eher derbem Humor gespickten Texte werden durch die schlichten Zeichnungen des Autors illustriert. Der liefert auch noch eine wichtige Erkenntnis: mit einer Flasche Wodka lässt sich alles und überall bezahlen.