Stell dir vor du hast jemanden an Bord, der alles weiß. Vor allem wenn’s brenzlig wird. Aber damit nicht genug, denn dieses Crewmitglied ist kein Angeber und kein Schwätzer – dieses Wissen wird nur auf Abruf preisgegeben. Wäre das nicht wunderbar? Genau dies ist das Tafelwerk zum Nachschlagen. Im Idealfall wird man es niemals brauchen. Aber wenn, dann könnte es helfen eine Notsituation aus eigener Kraft zu bestehen – vor allem, wenn man sozusagen mit seinem Latein am Ende ist. Oder verwirrt. Oder beides. Aber was ist vonnöten, wenn das Schiff in Not ist? Schnelle und klare und, wenn möglich richtige Entscheidungen.
Solch ein überlegtes, planmäßiges Vorgehen hilft, Situationen zu entschärfen oder gar nicht erst zu sehr eskalieren zu lassen. Nur nicht hektisch werden! Leicht gesagt, so auf festem Boden und in aller Ruhe. Doch wenn die Pantry in Flammen steht – was dann? Wenn das Wasser über den Bodenbrettern schwappt? Wer dann verzweifelt ist, dem hilft es sicher, einmal kurz nachzublättern und die richtigen Schritte „gesagt“ zu bekommen. Vielleicht bringt das wenigstens schon einmal „Ruhe“ in die Situation. Sicher, in diesen Tafeln steht auch so manche Binsenweisheit von der man annehmen sollte, dass sie jeder weiß. Aber das Werk muss natürlich komplett sein und: nicht jeder weiß wirklich alles und im entscheidenden Moment vielleicht erst recht nicht. Und jeder kann hier noch etwas lernen oder auffrischen. Von der einen Seite geblättert, kann man ohne konkreten Notfall einmal die Sicherheitslage an Bord überprüfen. Von der andren Seite aber ist es die besagte Hilfe im Notfall, um Schritt für Schritt richtig zu handeln.
Dies sind die behandelten Notfälle: Wassereinbruch / Kollision / Auf Grund laufen / Feuer / Manövrierunfähig / Maschinenschaden / Notfallkommunikation / Medizinischer Notfall / Mensch über Bord / Extremes Wetter / Probleme im Rigg / Verlassen der Yacht / Rettung / Skipper ausgefallen.
Also: Gar nicht schlecht, dieser Klotz – denn umfangreich ist dieser „Schnell-Check für Sicherheit“, 144 Seiten hat er, auf dickem, stabilen Papier, in einer Plastikbox die man sogar an den mitgelieferten Klettstreifen irgendwo in der Naviecke oder Pantry oder sonst wo an Bord ans Schott kleben könnte.
Man könnte auch bei Flaute zur Unterhaltung drin blättern und das eigene Wissen, die eigenen Ideen zu den verschiedenen Notsituationen und wie man selbst dann vorgehen würde überprüfen. Man könnte sogar eine Art kleines Quiz draus machen. Wie gesagt, nicht schlecht, das an Bord zu haben – und bei Schiffen mit oft wechselnden Crews, also Charterschiffen, sollte es schon fast zum Standard gehören.