Mit Boot und Buch – zu Besuch bei Wilfried Erdmann

 

Es ist ein schöner Frühlingstag, als ich die Erdmanns besuche, bei ihnen zuhause in Goltoft an der Schlei. Die erste Wärme, Sonne, das ist wunderbar verheißungsvoll und macht Lust auf den Frühling, den Sommer. Das passt irgendwie, na klar, werden wir doch wohl vor allem über das Segeln, lange Reisen und solche Dinge sprechen. Denke ich. Der berühmte, mehrfache Weltumsegler Wilfried Erdmann und seine fast ebenso berühmte Seglerfrau Astrid Erdmann, die beide doch viel passender „Seemann“ heißen müssten, wohnen idyllisch an Land. Also doch: Erdmann? Ein schönes Haus, solide, praktisch, wohnlich, mitten in der lieblichen Landschaft nahe der Schlei, großer Garten, zentraler Kamin in der Mitte des Wohnbereiches, selbst entworfen und gebaut. Ich parke vorm Haus, Astrid Erdmann kommt aus dem Garten um mich zu begrüßen, sie habe die Autotür gehört, ja, es ist sehr ruhig hier. Bringt mich herein, Wilfried Erdmann kommt die Treppe hinab, wir setzen uns im Wohnzimmer an einen Esstisch, Astrid bringt Kaffee und Kuchen und geht wieder nach draußen. Wir sprechen fast zwei Stunden, es hätte auch sehr viel länger dauern können, wir teilen nämlich nicht nur eine, sondern zwei Leidenschaften: Das Fahrtensegeln und das Lesen. Finden und wissen auch beide, wie gut beides zusammen passt. In Ruhe lesen – wo geht das besser, als an Bord, auf See? Die Welt erkunden – wie geht das besser als mit Boot und Buch?

»Wilfried Erdmann, 1940 in Pommern geboren, beschäftigte sich mit ungewöhnlichen Reisen bereits, als dies noch nicht gängig war: 1958/59 unternahm er allein eine Radtour nach Indien. Dort kam ihm die Idee, mit einem Segelboot Fahrten zu unternehmen. Mangels Geld konnte er diesen Traum jedoch erst 1965 verwirklichen.«

(dieses und die folgenden Zitate sind von der Homepage www.wilfried-erdmann.de)

 

 

Erste Frage: Warum Segeln? Sie hätten ja auch Fahrradfahrer bleiben oder Bergsteiger werden können…

Wilfried Erdmann: Ja, das Segeln. Man kommt vorwärts, ohne was zu tun. Vor allem auf den Strecken mit steten Winden. Da gibt es ja Tage, wo man nichts tut, für einen jungen Mann wie mich damals ist das ja sowieso keine Arbeit gewesen. Das war der erste Anstoß. Ich kam also in Indien an, das ist schon ein ganzes Stück zu radeln, für mich auf jeden Fall. Und nicht nur vom sportlichen her, es betrifft auch die schlechte Ernährung, zusammen mit immerzu schlechtem Schlaf, da sind 100 Kilometer am Tag manchmal sehr viel gewesen. Dann habe ich ein Schiff gesehen und dann hat es gefunkt und das war’s. Aber ich wollte ja nicht Küstensegeln oder schon gar nicht um die Wette segeln, sondern ich wollte ja was sehen. Das Meer. Aber das kostet und ein 19-jähriger hat ja noch nicht so viel Geld in der Tasche. Ja, das dauerte dann halt noch viele Jahre, zu viele fast. Und als ich die Mittel endlich zusammen hatte, da kriegte ich auf einmal die großen Bedenken! Du kannst ja überhaupt nicht segeln, hast keine Ahnung von Booten – also zwei Sachen, die ja wichtig sind, dennoch habe ich es dann gemacht.

Also war das „an Bord leben“ ein Thema?

Ja, man kann ja immer an Bord schlafen, man hat sein Haus dabei. Beim Radfahren, wo schlafe ich denn, das war anstrengend und man ist immer unter Leuten und das war sehr aufreibend, in Arabien und Ägypten und vor allem dann auch in Indien. Es ist vielleicht wunderbar, wenn man es vier Wochen macht – aber zehn Monate? Das ist schon der Hammer. Das hat mich beflügelt, nämlich dass man an Bord vor allem autark ist, dass man kochen, essen, schlafen kann. Ich hatte zwar keine Ahnung, aber ich dachte das kann man alles lernen, auch die Segeltechnik. Ich finde das ist nun wirklich alles nicht so schlimm. Man liest ein Buch und schaut sich Bilder an und denkt sich den Rest.

Was war eigentlich ihr Beruf?

Ich war ausgebildeter Matrose. Für mich war das eine schöne Zeit, zur See zu fahren. Aber ich hatte ja dieses Limit, 20.000 Mark wollte ich damals zusammenkriegen. Das war das A und O und das Ziel. Ich wollte nicht mein Leben lang Seemann bleiben, so schön das auch war, und danach ging es ja sowieso schnell bergab mit der Bedeutung des Seemanns…

»Im spanischen Alicante erwarb er von einem Engländer die verwahrloste Slup KATHENA. Nach monatelanger Arbeit – er versah den sieben Meter langen Kielschwerter unter anderem mit selbstlenzendem Cockpit, Brückendeck, Heckkorb – war der Segler im September 1966 seeklar. Sein Kurs: Karibik, Panama, Tahiti, Kap der Guten Hoffnung. Als er am 7. Mai 1968 in Helgoland festmachte, hatte er nicht nur 30223 Seemeilen im Kielwasser, sondern auch als erster Deutscher die Welt allein umrundet.« 

Wann entstand bei ihnen der Plan, vom Segeln tatsächlich zu leben?

Meine erste Fahrt, 1966 bis 1968, das ging gut. Ich kam nicht ernsthaft in die Bredouille, alles was ich an Fehlern gemacht hatte konnte ich selbst beheben. Und dann hat es mir gefallen, sehr sogar, in Tanger hat es angefangen. Man segelt da raus und ist gleich auf dem Ozean. Diese Tage sind so fest in meinem Kopf, auch heute noch, diese paar Tage durch die Straße von Gibraltar bis zu den Kanaren, das steht als Bild. Und so ging das weiter. Danach haben wir, Astrid und ich, Ausbildungsfahrten gemacht, mit Kojencharter, über drei Jahre. Dadurch hatten wir so viel Geld verdient, dass wir in die Südsee fliegen konnten, dort ein Schiff kaufen und dann noch dreieinhalb Jahre von dem Geld leben! Das war auch so ein wichtiger Moment, dass wir das umgesetzt haben. Das kann man niemals wiederholen. So ist dann eins zum anderen gekommen. Schließlich war ich schon so lange dabei, auch schon fast zu alt um noch einen neuen Beruf zu lernen und so dachte ich, machst mal weiter!

»Seitdem lebt Erdmann für das Segeln, damit und davon. Auf die Einhandfahrt folgte nämlich 1969-72 eine dreijährige Weltumseglung mit seiner Frau Astrid in einem 8,90 Meter langen Stahlboot, das mehr naß als trocken segelte. 1976 -79 dann der Traum eines jeden Fahrtenseglers: dreieinhalb Jahre Südseesegeln mit Frau und Kind.«

 Wann ließen sie sich hier in Goltoft nieder?

Nach unserer Südsee-Reise mit unserem Sohn. Wir wollten eigentlich von dem Boden hier leben, aber nach einem halben Jahr merkten wir dass es nicht geht. So haben wir noch mal die Kurve gekriegt, dann bin ich los auf meine erste Nonstop-Reise. Die Idee dazu hatte ich schon während der Südsee-Reise, am Ende nach so dreieinhalb Jahren merkt man: Ich bin noch zu jung für solche Bummelfahrten. Das war ja keine große sportliche Angelegenheit und da hatte ich die Idee schon festgehalten in einem Buch.

Warum gerade hier?

Von hier aus kann man nach New York oder um die Welt segeln, man kann aber auch schön geschützt segeln, haben wir ja alles gemacht. Das war der Grund: Die Schlei. Wir sind über die Fähre gefahren, an einem schönen Sommertag, haben gedacht – Mensch, das ist aber schön hier. Dann stand das Haus in der Zeitung zum Verkauf, nicht dieses, davor stand noch ein Haus, das haben wir abgerissen vor 13 Jahren und dieses hier neu gebaut.

Wenn der Sohn die Ambition gehabt hätte so loszusegeln, was wäre der Ratschlag des Vaters gewesen?

Ja, wenn das Schiff Vertrauen erweckend ist, dann schon. Aber nicht mit jedem Schiff. Aber er ist ja nicht so, er will nichts wiederholen, das war damals schon erkennbar. In der Südsee segelten wir, als er drei bis sieben Jahre alt war.

Hat er davon was mitgenommen?

Das ist schwer zu sagen. Er hat schon damals immer gerne gezeichnet, vielleicht also den Beruf (er ist selbstständiger Grafiker).

 »Am 8. September 1984 startete Erdmann zu einem besonders anspruchsvollen Törn. Nonstop und allein um die Erde. Von West nach Ost um alle berüchtigten Wetterecken: Shetlands, Kap der Guten Hoffnung, Tasmanien, Kap Hoorn. Am 6. Juni 1985 war es geschafft: Nach 271 Tagen landete der Weltumsegler wieder im Starthafen Kiel. 30183 Seemeilen im Kielwasser ohne das es unterwegs ernsthafte Probleme mit seiner relativ kleinen (10,60 Meter) Aluminiumslup KATHENA NUI gab. Es waren neun Monate inmitten einer grandiosen Meereslandschaft, Monate der Euphorie, aber auch der Einsamkeit und Gefahren, die für den besessenen Segler zu einer Grenzerfahrung ohnegleichen wurden. Schwerste Stürme in den antarktischen Breiten, Kälte, Nässe und Apathie setzten ihm zu. Südwestlich von Neuseeland scheiterte das Unternehmen beinahe an den vorgelagerten Felsen einer winzigen Insel, bei Kap Hoorn stürzte das Boot im Surf über einen Wellenkamm hinaus in ein Wellental, im Nu strömte das überschäumende Meer in die Kajüte. In einem Log-Tagebuch sowie auf Tonbändern hielt Deutschlands erster Nonstop-Weltumsegler alle Stadien seines Wagnisses fest. Dieses half ihm, Ereignisse nicht nur festzuhalten, sondern auch zu bewältigen.«

 

 

Welches war eigentlich ihre schönste Reise?

Die Südsee. Aber auch Nonstop und gegenan, gewissermaßen. Man erlebt ja alles zu einem passenden Zeitpunkt, im Kopf. Das steigert noch das Gefühl für das Reisen, für das Boot… das war schön dass das so funktioniert hat. Es ist wunderbar, zu segeln, wenn sie dem Schiff so vertrauen. Ich hatte ja die andere Weltreise davor auch schon mit der „Kathena nui“ gemacht, aber da hatte ich noch viel mehr Respekt, dieses Gefühl wenn es wirklich schweres Wetter wurde, ob denn auch das Boot gerüstet ist oder ich oder ob ich alles richtig mache. Das war bei der nächsten Reise nicht mehr so, weil ich dem Boot so vertraut habe und das hat mir sehr geholfen. Ich hatte nur ganz wenig Angst, auch das ist schwer manchmal. Bei der ersten Weltreise nonstop war ich noch 44, bei der zweiten 60. Man denkt dann anders, gerader, würde ich sagen.

 »Eine zweite noch schwierigere Nonstop-Weltumseglung vollbrachte Wilfried Erdmann im Jahre 2000/2001. Er segelte in 343 Tagen allein, nonstop gegen den Wind von Cuxhaven nach Cuxhaven. Dieses Wagnis haben vor ihm weltweit erst vier Segler geschafft. In seinem mit Offenheit geführten Bordbuch hält er die lange Zeit, harte Polarstürme, Angst und Hochgefühle fest. Nach der Ankunft bringt Erdmann die überwältigenden Erlebnisse zu Papier. Das Buch „Allein gegen den Wind“ steht nach seinem Erscheinen 32 Wochen auf der Spiegel-Bestsellerliste.«

Nach der „Nonstop-Gegenan“ kamen aber noch andere Reisen?

Ja, wollen wir denn hier alle Reisen durchnehmen? Bemerkenswert war allerdings meine Mauerfall-Reise, 1990, das war ein Schmuckstück. Da war interessant, ein Erlebnis mit den Menschen, das kann ich gut vergleichen weil ich ja 2002, 2003 noch mal da war mit der Jolle. Aber damals waren die noch so aufgeschlossen, freundlich, hilfsbereit, alles in Ordnung. Diesmal war es schon ein bisschen anders. Aber Landschaftlich ist es immer noch der Knüller, für die Jolle, da gibt es so viele Gewässer und keine Industrie.

 

»1989 folgte eine doppelte Nordatlantiküberquerung mit unerfahrenen Gewinnern eines Stern-Preisausschreibens. Nach den Ozeantörns segelte Erdmann nach dem Mauerfall, 1990, mit einer motorlosen Jolle einen ganzen Sommer lang auf den Küsten- und Binnengewässern Mecklenburg-Vorpommerns. 1993 umrundeten er und seine Frau Astrid die Ostsee in ihrer ganzen Ausdehnung bis hinauf nach Haparanda und 1996 die Nordsee. Holland, Belgien, England und Schottland, die Hebriden, Orkneys und Shetlands und die Westküste Norwegens waren markante Punkte dieser abwechslungsreichen Reise.«

 

Was hat sich beim Segeln geändert?

Das Sicherheitsdenken. Und vielleicht gibt es auch eine Art Über-Information. Es wird aber auch viel mehr geboten. Der Markt bietet sehr viel. Alles wird etwas aufwändiger, auch die Boote. Und das Alter der Fahrtensegler hat sich total gedreht. Früher waren die jungen Leute unterwegs, so Mitte 20, 30 vielleicht, heute sind es die 60, 70jährigen. Das ist vielleicht nicht schlecht, aber es ist eine andere Welt. Man erlebt so eine Reise als junger Mensch sehr viel lockerer und angenehmer, lustiger. Wenn ich heute auf so eine Tour gehen würde, da würde mir vieles nicht passen, was ich früher noch nicht einmal gesehen habe!

Sind sie eigentlich auch ein Vorbild für andere?

(Denkt kurz nach). Inspiration, das vielleicht. Aus dem Journalismus hat der eine oder andere angefangen zu segeln, nachdem er mich kennen lernte. Aber ein Vorbild? Für ein paar wird es schon so sein. Meine größte Leistung ist es aber, dass ich uns all die Jahre unterhalten habe, ohne fremde Hilfe. Ich habe mal Reinhold Messner getroffen und er sagte: „Ich kann gar nicht verstehen, wie man vom Segeln leben kann“ – aber er tut es ja auch, nur mit Bergsteigen.

Haben sie alles erreicht, was sie sich vorgenommen haben?

Oh, das wäre ja schlimm, wenn man ganz zufrieden wäre, das wäre ja auch langweilig. Aber meine erste Reise, die habe ich ganz gut hinbekommen obwohl viele das nicht meinen. So unangemeldet, und auch kein Verein im Rücken, keine Familie. Ich habe vor der Reise zwei Jahre in Hamburg gelebt, 1960/61, ich war alleine, hatte ein Zimmer gemietet. Damals ging ich so manches Mal an die Alster, zur Gurlittinsel, ich wollte mir dort die Segelboote ansehen. Aber die wollten da niemanden haben – tja, das sitzt dann. Man hat dann zu großen Respekt.

Ja, also die habe ich gut gemacht und am Ende bin ich da gut rausgekommen, man muss ja nicht immer alles ausreizen. Chichester hat mir geholfen, das war im Jahr davor, der hat das Interesse geweckt. In Cuxhaven kann man sich gar nicht vorstellen wie viele da auf dem Steg standen, im Maiwasser, bis zu den Knien. So neugierig, Aber es war auch zweiseitig, die haben mir ja nicht geglaubt, aber das mussten sie am Ende, denn ich hatte ja so viele Unterlagen… von Tahiti aus hatte ich mit der Zeitschrift „Die Yacht“ korrespondiert: „Wir haben genug mit unseren Ostseeseglern“, war die Antwort. Doch in Tahiti war gerade noch ein anderer Deutscher, wir wollten einfach nur Fotos schicken für eine Meldung… (lacht).

Haben sie seglerische Vorbilder?

Ja, der Hannes Lindemann hat mich auf den Weg gebracht mit Informationen (auf Englisch erhältlich: Alone at Sea). Seine Bücher sind zwar nicht so Yachtmäßig, aber es steht schon viel drin, damals gab es ja kaum was. Der Hiscock hat mir natürlich das praktische gegeben, und Moitessier. Das war auch gut, dass ich den getroffen habe im Hafen von Alicante wo ich damals lag. Der hat mir das wichtigste beigebracht, die Navigation. Das war nicht nur für mich ein Thema, alle, die da an der Pier lagen, die konnten nicht navigieren! Da hat er mir die Grundbegriffe vermittelt um die Breite und die Länge zu bestimmen. Von sich aus. Ich habe da mal was bei ihm gemacht, geholfen, da kamen wir ins Gespräch aber er war ja nicht der große Quai-Schnacker. Moitessier kam damals zurück von Moorea mit seiner Frau und machte in Alicante fest und kam nicht hoch nach Toulon, hatte immer Gegenwind. Da hat er sein Buch dort geschrieben, „La longue Route“, auf Deutsch „Der logische Weg“.

Und schriftstellerische Vorbilder?

Oh ja, da habe ich genug! Ich hab sie selektiert, auf jeder Fahrt einen oder zwei. Am liebsten sind mir die, die sich umgebracht haben, die mit dem Leben nicht zurechtkamen. So wie Fallada, der hat sich ja auch umgebracht mit seinen Drogen – kennen Sie Fallada? – Ja? – Das will ich meinen, sonst müssten Sie ja gleich das Haus verlassen (lacht)! Das war für mich der Schriftsteller der Südsee, den habe ich nämlich dort gelesen. Auch Simmel, die Bücher waren alle so schön dick, das ist auch nicht unwichtig wenn man lange unterwegs ist und sich in der Südsee nichts kaufen kann. Außerdem: Sylvia Plath, Bruce Chatwin, Ernest Hemingway, auch eine Fahrt mit Heinrich Böll, Max Frisch, viele andere. Der Naipaul, der war auf der ersten Fahrt dabei, der ist aus Trinidad, der hat den Lebensweg den ich auch hatte, er ist ja eigentlich Inder und ist wegen der Arbeit nach Trinidad, er war da ja auch nicht zuhause. Proviantlisten und Bücherlisten, das gehört für mich zusammen. Conrad war auch auf einigen Reisen dabei…

Ihre eigenen Bücher bewirken… ?

Die Bücher sollen sich verkaufen, ich möchte gute Geschichten erzählen, aber ich denke dabei gar nicht so sehr an den Leser. Viele denken man setzt sich einfach hin und schreibt das, aber leicht ist es nie, auch wenn man so lange dabei ist wie ich jetzt. Ich bin gerade an einem 1000-Seiten Buch! Da liegt es, das ist erst die Hälfte. Bin jetzt bei Seite 600, 700, und weiß schon gar nicht mehr was ich am Anfang geschrieben habe… !

Das Schiff, ihre „Kathena nui“, steht neben dem Haus. Segeln sie noch einmal los?

Ja, das weiß ich, dass diese Frage noch kommt, da sind sie nicht der erste! Ich bin jetzt bald 73 und muss mich also beeilen. Das habe ich schon mal festgestellt. Ich hab auch schon mal gesammelt für die nächste Fahrt, nämlich Bücher. Das ist so schön, dass man lesen kann, diesen Zusammenhalt mit der Figur aus dem Buch, das bekommt man an Land nicht so hin wie auf See. Ja, also Pläne habe ich. Es wird auch eine längere Reise. Die Ostsee war ja eher ein Ausrutscher. Warum? Für mich habe ich das beantwortet mit: „Der Kühlschrank füllt sich nicht von alleine“. Manchen hat dieser Satz nicht gefallen, manchen Menschen gefällt das nicht, dass man mit Segeln sein Geld verdient. Das ist doch komisch, oder?

 

 

 

Alle Bücher von Wilfried Erdmann:

Seglerjahre – 3 DVDs

Von der Wüste und vom Meer

Die Skandinavische Acht

Mein Schicksal heißt Kathena

Tausend Tage Robinson

Segelzeit (derzeit nicht lieferbar)

Ostsee-Blicke

Nordsee-Blicke

Ein deutscher Segelsommer

Segeln mit Wilfried Erdmann

Allein gegen den Wind

Allein gegen den Wind, DVD

Das Logbuch

Die magische Route

Ein unmöglicher Törn

Gegenwind im Paradies (derzeit nicht lieferbar)

Mein grenzenloses Seestück

Astrid Erdmann: Die Weltumseglerin

3 comments for “Mit Boot und Buch – zu Besuch bei Wilfried Erdmann

  1. Pingback: Reisenews
  2. Ingeborg Tadsen
    27 Januar 2015 at 21:04

    Lieber Wilfried, durch Zufall fand ich das Buch – „allein gegen den Wind“ beim Aufräumen, ein Freund hat es uns mal geliehen. Ich muss es ihm unbedingt zurückgeben, bin aber noch nicht ganz feritg mit lesen. Ich bin Jahrgang 1941 und war auch schon in Invercargill und auf Steward Island. Segeln tue ich nicht, aber mich hat das Buch total in seinen Bann genommen, auch wenn sich die Wettergeschichten wiederholen, sind sie immer wieder spannend. Ich genieße die letzten Seiten. Ich hoffe es geht dir und Deiner Familie gut. Toi – toi toi! Viele Grüße von der Insel Amrum

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