Ein netter Abend an Bord der „MS Gesine“ im historischen Hafen von Flensburg – Anlass war das zweite schwimmende Literaturfestival in Flensburg. Nein, keine Angst, sie haben nichts verpasst. Dies war eine Art Sneak Preview, eine Vorschau auf das, was mit dem zweiten Literaturboot-Festival auf uns zukommen könnte. Denn so viel ist sicher. Wenn es denn stattfindet, wird es, na klar, größer, schöner, bunter, spannender als das erste Literaturboot-Festival im vergangenen September, welches ja auch schon ein echter Erfolg war.
Leider ist noch ganz und gar nicht sicher – ob es tatsächlich ein zweites Literaturboot-Festival geben wird, und ein drittes und ein viertes und so weiter. Ziel war es, das Festival hier in Flensburg zu etablieren, aber das ist schwieriger, als gedacht. Warum? Das liebe Geld. Denn ohne das kann man auch mit der größten Begeisterung kein Festival veranstalten. Einige Sponsoren und Unterstützer sind schon mit an Bord, ein ganz herzliches Dankeschön an dieser Stelle, aber noch ist das Budget noch nicht beisammen.
Die Lebensqualität in Flensburg ist hoch, sehr hoch – die wunderbare Natur drumherum, der historische Stadtkern, der renovierte Hafen – ein maritimes Erbe, sichtbar und erlebbar gemacht durch viele Veranstaltungen und Initiativen.
Die Kultur ist hier ganz besonders lebendig, durch die Einrichtungen und Aktivitäten der Stadt und des Landes, vor allem aber lebt die Kultur durch eine Vielzahl kleiner und privater Initiativen. In unserem Filmtrailer zum ersten Festival wird es ausgesprochen: Es kann nie genug interessante Veranstaltungen geben. Warum nicht? Weil sie alle zusammen, jede ein Mosaiksteinchen für sich, eben das ergeben, was als „Lebensqualität“ gelobt und erstrebt und wahrgenommen wird.
Und nur eine Stadt mit hoher Lebensqualität bietet auf Dauer auch die Basis für eine florierende Wirtschaft. Menschen mit Bildung und Einkommen, Menschen die aktiv sind auch in ihrem Konsumverhalten leben nur in einer Stadt mit einer hohen Lebensqualität.
Warum aber das Literaturboot-Festival? Flensburg hat eine lange maritime Geschichte und ist einfach prädestiniert dazu, ein Ort für lebendige maritime Literatur zu sein. Hier lebt ein interessiertes Publikum, mit einem besondern, oftmals aktiven Interesse an Seefahrt, Segeln, Schiffen und allen maritimen Dingen.
Und das ist die Bandbreite der Themen, mit denen wir den Menschen auch die Literatur nahe bringen möchten – denn auch das ist heutzutage ja schon fast ein kultureller Auftrag, die schöne Literatur vor dem Aussterben zu bewahren…
Geplant für das zweite Festival ist ein buntes Programm, wieder, wie im letzten Jahr schon, mit interessanten Autoren – und noch viel mehr. Ein Seemannsabend, beispielsweise, mit Klavier, Gesang und Lesung mit dem Schauspieler Peter Franke aus Hamburg. Die Neuauflage exklusiv für das Festival eines Klassikers der Norddeutschen Segelliteratur, gelesen vom Autor und als Buch dann wieder erhältlich. Kinderliteratur und Lesungen auch auf Dänisch – und etliches mehr noch.
Literatur, Filme, Musik, Kabarett – es ist leider alles vor allem eine Frage des Budgets. Hoffen wir, dass wir es rechtzeitig zusammen bekommen!
Das zweite Literaturboot-Festival in Flensburg wird vom 17. bis 21. September 2014 stattfinden, wieder auf den Schiffen im historischen Hafen und zum Teil auch wieder im Schifffahrtsmuseum zu Flensburg.
Fotos: Ina Steinhusen – www.museumsfotografie.de
Ganz oben: Rainer Prüß liest. Mitte: Detlef Jens stellt das Programm vor. Unten: maritimes Flensburg