Der Zahn eines Pottwales kann bis zu einem Kilogramm schwer werden, so schwer also, wie ein Liter Milch. Mit solch anschaulichen Details hat die Biologin Bärbel Oftring ihr Buch über Wale und Haie sehr interessant gespickt. Die Säugetiere Wale einerseits und die Knorpelfische Haie andererseits in einem Buch vorzustellen, ist eine eher ungewöhnliche Kombination. Oftring begründet sie mit den doch sehr ähnlichen Körperformen und der Tatsache, dass Wale wie auch Haie am Ende der Nahrungskette stehen.
Und tatsächlich gelingt es ihr, Grundlagenwissen über beide so unterschiedlichen Meeresbewohner zu vermitteln. Etwa deren verschiedene Schwimmstile oder dass die Wale zu den „gleichwarmen“ Tieren gehören, die Haie jedoch zu den „wechselwarmen“. Während die Haie schon immer Meeresbewohner waren, stammen die Wale von Landsäugetieren ab. Ihre nächsten Verwandten sind übrigens die Flusspferde.
Bärbel Oftring trifft in ihren Texten in angenehmer Länge einen kindgerechten, leicht verständlichen Ton. Sie verrät beispielsweise beeindruckende Rekorde: Der Walhai isr der größte Fisch der Erde, der Blauwal gar das größte Tier, das jemals auf der Erde gelebt hat. Blau- und Seiwale erzeugen die lautesten Töne des Tierreichs und tiefer als ein Pottwal kann kein anderes Säugetier tauchen. Zu einigen besonders interessanten Wal- und Haiarten können die wichtigsten Fakten schnell in Infokästen nachgeschaut werden. Verhaltensbiologen und ein Haischützer kommen zu Wort und die jungen Leser werden animiert, sich selbst für den Schutz von Hammerhai bis Schwertwal einzusetzen. Es sind einfach zu viele Dinge, die die Meeresbewohner gefährden.
Insgesamt ein sehr gelungenes Buch. Interessant, leicht verständlich und fachlich fundiert geschrieben, ansprechend layoutet und mit guten Fotos, Karten und Grafiken bebildert. Einzig die Illustrationen von Julie Sodré sind mir persönlich zu kindlich schlicht.