Wer auf der Elbe segelt, begegnet immer wieder Kreuzfahrtschiffen. Kein Wunder, wurde in Hamburg nicht nur 1891 von Albert Ballin die Geschäftsidee der Kreuzfahrten erfunden. Die Stadt arbeitet auch noch immer daran, diese Idee weiter auszubauen. Zwar ist Hamburg nicht der deutsche Hafen mit den meisten Kreuzfahrtschiff-Besuchen. Eigel Wiese nennt die Hansestadt in seinem Buch dennoch die „Kreuzfahrtstadt der Herzen“.
Drei Terminals stehen für die Urlauberschiffe zur Verfügung: Altona, Überseebrücke und Hafencity. „Willkomm Höft“, die weltweit einzigartige Schiffsbegrüßungsanlage von Schulau, heißt natürlich auch die Kreuzfahrer auf ihrem Weg Elbe aufwärts willkommen. Die Hamburger sind so begeistert von Kreuzfahrtschiffen, dass jedes Einlaufen, jede Taufe oder Aufenthalte im Trockendock von Blohm & Voss zum Happening werden. Der Schifffahrts-Journalist Wiese beleuchtet die Kreuzfahrtstadt Hamburg aus verschiedensten Richtungen.
Er berichtet, dass dank der nach den Terroranschläge in den USA eingeführten stärkeren Sicherheitskontrollen kaum noch „Einschleicher“ (eher bekannt als blinde Passagiere) an Bord der schwimmenden Vergnügungstempel gelangen. Oder, dass ein Schiff wie die Aida Blu alle 14 Tage 240 Tonnen Proviant an Bord nimmt. Wiese stellt die Hamburger Kreuzfahrt-Reedereien ebenso vor wie die verschiedenen Schiffstypen vom Luxusschiff über das Expeditionsschiff bis zum Segelkreuzfahrtschiff. Er berichtet von Gestaltern der Inneneinrichtung von Kreuzfahrtschiffen und von der Werft Blohm & Voss, die wegen ihrer Termintreue immer wieder Kreuzfahrtschiffe in ihren Trockendocks hat.
Das hoch interessante Buch, dessen Text-Qualität über der der Bilder liegt, bietet einen angenehm zu lesenden Einblick in den Kreuzfahrt-Kosmos. Dieser beschert Hamburg jährliche Steuereinnahmen in Höhe von zehn Millionen Euro.