„Nicht gerade der direkte Weg. Nicht einmal der kürzeste Umweg, aber wenn man Zeit hat, gar nicht so dumm.“ Glücklich kann sich der fitte Ruheständler schätzen, der seine Segeltouren so planen kann, dass er nicht gegen den Wind ankreuzen muss. Sowas machen Gentlemen schließlich nicht. So denkt sich Paul Werner, Jahrgang 1945, der nach 35 Jahren als Simultandolmetscher bei der EU in Brüssel inzwischen ausgiebig Zeit für Segeltouren mit seiner Hallberg Rassy 36 Mk 1 hat.
Die griechische Ägäis im Speziellen und das Mittelmeer im Allgemeinen ist Werner zu heiß. Also soll es wieder zurück in nördlichere Gefilde gehen. Gegen den portugiesischen Passat anzukreuzen, wäre da aber viel zu beschwerlich für Werners Geschmack. Also plant der Segler einen ordentlichen, hochgradig reizvollen Umweg: durch die Straße von Gibraltar zu den Kanaren und über die Kapverden in die Karibik. Inselbummeln, dann weiter nach Norden, über den Atlantic Intracoastal Waterway, nach New York, Rhode Island, Halifax und über den Atlantik zurück nach Irland.
Der verwegene Plan „Atlantikrunde“ wird mit – über „Hand gegen Koje“-Börsen im Internet rekrutierten – wechselnden Mitsegler/innen umgesetzt und im zweiten Band der „Gentlemen segeln nicht gegen den Wind“-Reihe in lockerem Plauderton erzählt. So entstand ein witziger, (selbst)ironischer Reisebericht, der durch interessante Fakten ergänzt wurde. Etwa zur humanitären Katastrophe, dass abertausende Flüchtlinge bei ihrem Versuch, über See die europäische Küsten zu erreichen, ums Leben kommen. Oder auch einem Rezept zur Zubereitung eines grünen Leguans.
Kurzweilige Unterhaltung durch interessante Geschichten von diesseits und jenseits des Atlantiks.