In Hamburg ist derzeit Wahlkampf. Und das sind ja bekanntlich immer auch lustige Zeiten. Vor allem, wenn wie hier in einer echten Hafenstadt ein Klabautermann in das Geschehen eingreift, mit Humor und der den Klabautermännern eigenen Frechheit. Aber was tun, wenn Pikkofinte tatsächlich in den Hamburger Senat Einzug hält? Lustiger wäre es allemal im tristen Regierungsalltag. Und sicher auch etwas freundlicher für die einen oder anderen Hamburger. Wer nämlich schon das wunderbare kleine Büchlein „Die 7 magischen Klabauterknoten“ gelesen hat weiß, dass Klabautermänner an Bord sind, um auf die Seeleute und ihre Schiffe aufzupassen; um sie durch ihren Spuk auf gefährliche Situationen hinzuweisen oder sie einfach wach halten… so gesehen wäre ein Klabautermann im Rathaus sicher ganz sinnvoll!
Aber im Ernst: Das Buch, geschrieben für Kinder um die zehn Jahre aber auch für jung gebliebene Erwachsene ein kurzweiliges Vergnügen, erzählt die Geschichte eines kleinen Klabautermanns, der mit seinem Großvater recht behaglich in einem alten Kapitänshaus in Hamburg-Blankenese lebt. Und der dann auf seine erste eigene Klabauterreise an Bord eines Segelschiffes geht – es ist, so gesehen, auch eine Geschichte vom Fortgehen und Wiederkehrten und davon, dass man nicht alles unbedingt so machen muss wie es vielleicht vorgesehen ist und noch einiges mehr – ach, einfach selber lesen (oder vorlesen!). Und dabei eben auch, wie schon erwähnt, herausfinden dass Klabautermänner durchaus ihren Sinn und ihre Berechtigung an Bord haben.
Abgerundet wird das Ganze durch die schönen, leichten Zeichnungen von Lena Winkel. Ein grünes Gesicht, Knollennase und nackte Füße: „Sturmholz, Pikkofinte Sturmholz“. Der kleine Klabautermann ist die Erfindung von Jan von der Bank – seit 20 Jahren schon spukt die Idee von Pikkofinte im Kopf des Fernsehkrimi- und Romanautors herum, jetzt endlich erblickte er das Licht der Welt. Die Illustratorin hat ihm sein grünes Gesicht und das verschmitzte Lächeln gegeben!