In „Das blaue Herz des Planeten“ erzählt Claire A. Nivola die Geschichte der US-amerikanischen Ozeanographin Sylvia Earle (Jg. 1935), die bereits im Alter von 13 Jahren im Golf von Mexiko tauchte und sich schließlich als Forscherin immer intensiver mit der Lebenswelt unter Wasser verbunden fühlte. Unvergesslich bleibt für sie die Zeit, in der sie zwei Wochen lang auf der Tiefseestation Tektite II unter der Meeresoberfläche lebte und dabei bis zu 12 Stunden am Tag im Korallenriff den Wechsel von Tag und Nacht auf ganz besondere Weise kennenlernte. Neun Jahre später wagte sie sich noch tiefer in die unbekannte Welt: Auf dem Meeresboden vor Hawaii – 400 Meter unter der Meeresoberfläche – entdeckte sie im Panzertauchanzug eine magische indigoblaue Dämmerung und nie zuvor gesehene Leuchtwesen, als wäre sie in eine Galaxie eingetaucht. Mehr als 7000 Stunden ihres Lebens hat die außergewöhnliche Wissenschaftlerin unter Wasser verbracht und dabei erstaunliche Erkenntnisse über diese bis heute noch in großen Teilen unerforschte, aber lebenswichtige Welt gewonnen. Aber es geht in diesem Buch nicht nur um Forschung. Einfühlsam in Bildern und Worten wird ebenso ihre immer tiefer werdende emotionale Beziehung zur Faszination des Lebens unter Wasser vermittelt, das sie als „blaues Herz des Planeten“ empfindet. Am Ende der lebendig erzählten und reich illustrierten „Unterwasserlebensreise“ für Kinder im Grundschulalter wird über das Engagement von Sylvia Earle für den Schutz der Weltmeere informiert. Denn bis heute tritt sie mit Reden, Publikationen, mit ihrer Organisation Sylvia Earle Alliance (SEA) und mit der von ihr begründeten Aktivistengruppe Mission Blue für die Erhaltung der Meere ein. „Wenn du wieder einmal weit auf das Weltmeer hinausschaust, dann bleib eine Weile stehen. Denk daran, dass es atmet und uns Leben schenkt. Und denk an all die wundersamen Wesen, die darin sind“, heißt es als Empfehlung zum Schluss. Dieses Buch kann faszinieren, Achtsamkeit fördern und die Neugier wecken. Gelungen!