„Wie findet man Freunde zum Segeln, begeistert und fesselt sie?“ Diese Frage möchte der Unternehmensberater Jürgen Arnold mit seinem Buch beantworten. Dazu liefert er einen Rundumschlag. Er stellt zunächst kurz verschiedene Bootstypen vor und zeigt dann unterschiedlichste Möglichkeiten auf, wie Einsteiger zum Segeln kommen können: Kojencharter, Bareboatcharter, Flottille, etc. Er reißt auch verschiedene Reviere an und listet die deutschen Sportbootführerscheine, Funklizenzen und sonstigen Qualifikationsnachweise auf.
Arnold beschäftigt sich mit Haftungsfragen, der Übergabe einer Charteryacht oder der Verproviantierung. Auch ein „Pantry- und Feudelplan“ wird angesprochen, ebenso wie ein „Umlageverfahren für faire Kostenaufteilung“. Nach diesem Verfahren zahlt beispielsweise derjenige, der einen SKS-Schein hat, weniger für den gemeinsamen Chartertörn, als Mitsegler ohne Sportküstenschifferschein. Den Durchschnitts-Chartersegler dürfte der Wust an Informationen eher demotivieren, zumal er sich mit Themen wie An- und Ablegemanöver, Wende und Halse vermutlich bereits vorher beschäftigt hat.
Arnolds Werk mag am ehesten für diejenigen interessant sein, die selbst ein Mitseglerportal im Internet oder Chartertörns als Firmenevents auf die Beine stellen möchten. Kein einziges stimmungsvolles Foto lockert die 323 eng bedruckten Seiten voller mäßig redigiertem, stellenweise falschem Text auf. Das – an eine betriebswirtschaftliche Fachschrift erinnernde – Paperback-Buch ist außerdem relativ teuer. Weiterführende Informationen wie die Auflistung deutscher Binnenseen oder klassischer Fun-Regatten werden dennoch nur als kostenpflichtiger Online-Download zur Verfügung gestellt. So stellt sich der viel zitierte „fun“ (beim Chartersegeln) beim vorbereitenden Lesen leider nicht wirklich ein.