Draußen schleicht der Herbst umher, manchmal tobt er auch in Sturmstärke, fast immer ist es dabei kalt, nass, ungemütlich. Klar gibt es die schönen Herbstspaziergänge am Wasser, tief eingemummelt in warme Kleidung unterm Ölzeug, danach geht es ab in die Sauna oder vor den Kamin. Und dort? Eben – hier beginnt das beliebte, sichere, anregende Armchair Sailing. Der Sofaseemann kann ganz entspannt im Warmen von den Abenteuern und Wahnsinnstaten anderer lesen. Und sich womöglich inspirieren lassen, für die nächste Saison, das nächste Jahr, das nächste Leben. Wer weiß? Hier finden Sie jedenfalls die unserer Meinung nach besten Segelbücher. Weltumsegler, sympathische Spinner, Rekordjäger, Romantiker. Ein Dutzend Bücher, bei denen für jeden etwas dabei ist!
Laura Dekker: Ein Mädchen, ein Traum. Der ganz ungewöhnliche Bericht einer ungewöhnlichen Reise: Als Teenager alleine um die Welt. Nach all dem Hype um ihre, gelinde gesagt, Schwierigkeiten mit den Behörden (auch davon ist im Buch hier und da sehr interessantes und erschreckendes zu lesen) und dem Medienrummel nach erfolgreicher Reise tut es gut, dieses Buch in Ruhe zu lesen. Zur Literaturboot-Rezension.
Stephan Boden: Digger Hamburg. Der Mann kann sich verkaufen, das muss man ihm lassen – aber er kommt ja auch, als Filmer, aus der Werbung. Aber dass jemand über das simple sich-umhertreiben-im-kleinen-Boot-auf-der-Ostsee einen solchen Rummel auslösen kann, einen solchen Blog und, daraus destilliert, ein solches Buch schreiben kann: das alleine ist schon bemerkenswert. Und natürlich ist es wunderschön, sich einfach einen Sommer lang ohne jede Agenda einfach nur so auf der Ostsee umherzutreiben. Wer würde das nicht wollen? Zur Literaturboot-Rezension.
Tina Uebel: Nordwestpassage für 13 Arglose und einen Joghurt. Klar, mit solch einem Titel kann das Buch nur genial sein – wer auf dem diesjährigen Literaturboot-Festival in Flensburg war, konnte Tina Uebel sogar live erleben. Jedenfalls ist dies weit mehr als „nur“ ein ebenso spannendes wie unterhaltsames Buch über die Durchsegelung der Nordwestpassage! Zur Literaturboot-Rezension.
Marc Bielefeld: Wer Meer hat, braucht weniger. Dieses wunderbare Buch wurde teilweise durchaus kontrovers diskutiert – meist von Neidern, die es nicht verknusen konnten dass da einer sich mal frei macht und die meiste Zeit seines (Arbeits)lebens einfach auf einem alten, hölzernen Segelboot verbringt. Das muss ja auch nicht jeder tun, aber interessant und anregend ist es schon, darüber zu lesen. Übrigens konnte man auch Marc Bielefeld auf unserem Festival erleben… Zur Literaturboot-Rezension.
Beate Kammler: Komm, wir segeln um die Welt! Ein, tja, Klassiker der deutschen Segellliteratur, neu überarbeitet und aufgelegt. Beate Kammler erzählt ihre Geschichte, wie sie mit ihrem Partner aufbricht, um die Welt zu segeln. Und das damals, Siebzigerjahre, also fast noch die Generation der Pioniere – alleine deswegen ist das Buch schon lesenswert! Zur Literaturboot-Rezension.
Bernard Moitessier: Der verschenkte Sieg. Dies ist wirklich ein Klassiker, nicht nur der Segelliteratur! Moitessier, segelnder Abenteuerer, Exzentriker, Philosoph, beschreibt hier das erste Rennen alleine um die Welt, nonstop, im Jahre 1969 – damals ein unvorstellbares Abenteuer. Moitesier liegt weit in Führung und würde das Rennen, das von einer britischen Zeitung mit einem hohen Geldpreis dotiert war, ganz sicher gewinnen – dann dreht er, im südlichen Atlantik, ab und segelt weiter, um Kap Horn in die Südsee. Damit rettet er, wie er schreibt, seinen Seelenfrieden. Und überlässt den Sieg dem Briten Robin Knox-Johnston der, weit abgeschlagen, auf dem zweiten Platz hinterher segelte. Zur Literaturboot-Rezension.
Detlef Jens: Flaschenpost und Wolkenkino. Nun auch mal was vom Literaturboot-Herausgeber, über das Leben an Bord – auch mehr oder weniger stationär in einem „normalen“ Leben in Hamburg, auch mit einer Familie mit Kindern. Das Leben auf Schiffen hat viele Seiten, so wie das Leben an sich es auch hat. Mehr und mehr Menschen wollen auf dem Wasser wohnen, warum wohl? Zur Literaturboot-Rezension.
Wilfried Erdmann: Tausend Tage Robinson. Die Hochzeitsreise als Weltumsegelung ohne Zeitdruck – ein Traum? Astrid und Wilfried Erdmann haben ihn realisiert, damals, 1969 sind sie los gefahren und haben unterwegs eine Welt erlebt, die es so heute nicht mehr gibt. Zur Literaturboot-Reznsion.
Nathalie Müller und Michael Wnuck: Meer als ein Traum. Logbuch der ersten Weltumsegelung der beiden mit ihrer „Iron Lady“ – längst sind sie, mit zwei Töchtern, zu Dauer-Liveaboards geworden, auf einem neuen Schiff, mit einer gut geschriebenen und gut besuchten Webseite und vielem mehr – gut, da ab und an noch einmal von den „bescheidenen“ Anfängen zu lesen! Zur Literaturboot-Rezension.
Birgit Maschler: Unser wildes freies Leben. So gehrt es auch, mehr möchte man zu diesem Buch gar nicht sagen. Ein Leben abseits gängiger Vorstellungen, an Bord ebenso, wie zwischendurch (zur Finanzierung) an Land. Es ist doch immer spannend, mal andere Lebensentwürfe zu entdecken! Zur Literaturboot-Rezension.
Rüdiger Barth: Ein Mann ein Boot. Keine Weltumsegelung, kein exotisches Abenteuer – aber doch ein kleines Abenteuer: Ein Bootskauf und Segelbeginn, sozusagen als „Quereinsteiger“ wie man es im Personalberater-Deutsch vielleicht sagen würde. Also ohne viel Ahnung, dafür mit viel Begeisterung und Neugier. Zur Literaturboot-Rezension.
Jerome K. Jerome: Drei Männer im Boot. Noch einmal: Keine Weltumsegelung, kein großes Abenteuer. Aber dafür köstlicher britischer Humor vom Allerfeinsten! Drei Männer und ein Hund auf einer Fahrt auf der Themse. Was kann da nicht alles schief gehen! Ein ganz und gar empfehlenswertes Gute-Laune-Buch! Zur Literaturboot-Rezension.