Meeresroman

Sind denn, verflixt noch mal, alle Finnen depressiv? Das möchte man ganz kurz am Anfang fragen, aber in Wahrheit sind sie es ja gar nicht, sondern eher von einer weisen, stillen Melancholie und einem ganz eigenen Humor. Die hier in diesem Buch ganz besonders gelungen transportiert wird, in dieser Geschichte eines eher glücklosen Kapitäns.

 

Zwar könnte das Motiv, das Leben auf dem Meer als Metapher für das Leben an sich, durchaus schiefgehen, weil schon ziemlich abgenutzt, gelingt hier aber vorzüglich – eben dank des so angenehm zurück genommenen, knappen aber immer treffenden Stils. Erfrischend ist die Lektüre dieses Buches, nachdenklich machend, schmunzeln machend, weil hier große Dinge und tiefe Weisheiten schlicht ausgesprochen werden, voller Humor und Ironie. Schon der Titel, „Meeresroman“, setzt den Tonfall:  Geradeaus, reduziert, direkt.

 

Darum also geht es. Und die Handlung? Der Klappentext des Verlages erklärt es so: „Zwar wird er das Gefühl nie ganz los, »dass alle anderen echte Kapitäne« sind »und er nur eine Art Missverständnis, das noch einmal ans Tageslicht« kommen wird. Doch de facto bringt Vilhelm Huurna alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kapitänslaufbahn mit. Alle – bis auf das Seeglück. Und so versenkt Vilhelm einen Segelfrachter nach dem anderen, die er auf den großen europäischen Handelsrouten des 19. Jahrhunderts kommandiert. Das hindert seine Auftraggeber indes nicht daran, ihm immer neue Verantwortung zu übertragen, und schließlich erkennt Vilhelm, dem auch privat nichts erspart bleibt, dass am Ende meist alles halb so schlimm ist.“

 

Dieses Buch ist rührend und auf eine anmutige Weise beruhigend. Ja, man findet sich tatsächlich wieder in diesem Vilhelm Huurna, in diesem so knapp und schnörkellos erzähltem Leben. Wirklich lesenswert!

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