Versunken

Leichen pflasterten seinen Weg. Das hätte durchaus auch ein Titel dieses Thrillers sein können. Ein Seemann, nach einer herzzerreißend schlimmen Kindheit zum aggressiven Loser vorbestimmt, sieht und ergreift seine Chance. Und dass er den einmal eingeschlagenen Weg dann, gezwungenermaßen, konsequent immer weiter gehen muss, wird schnell klar.

Interessant, wie hier zwei Parallel-Universen aufeinander treffen. Einerseits der ums nackte Überleben kämpfende Seemann, der sowieso schon ein sehr ruppiges Leben hinter sich hat, und andererseits das Paar aus dem sehr wohlhabenden Bürgertum, eigentlich vollkommen sorgenfrei aber dann eben doch auch gestresst in ihrer selbst kreierten, anstrengenden Welt. Und dann treffen sie aufeinander, der etwas naive und in gewisser Weise vielleicht auch leicht herablassend großzügige Wohlstandsbürger mit seiner schicken Motoryacht auf der einen und der Seemann auf der anderen Seite, der so tief gefallen ist dass er nichts, aber auch gar nichts mehr zu verlieren, dafür aber alles zu gewinnen hat. Und zwischen diesen beiden Extremen dann noch die kleinbürgerliche Tristesse der Polizisten, die auch wieder eine ganz eigene Welt für sich ist. Auch oder vielleicht auch gerade auf der für Touristen so schönen Insel Elba.

Ein spannender Thriller mit lebendigen und glaubwürdigen Personen. Auch sonst handwerklich einwandfrei und schön gemacht, mit mehreren „Lebensabschnittsgeschichten“ parallel zueinander erzählt und auch gut miteinander verwoben. Das Ende, na ja, dazu will ich hier mal nichts sagen um nichts vorweg zu nehmen aber das ist das einzig eher unglaubwürdige, oder zumindest technische Details davon aber das muss jeder für sich selbst entscheiden. Ansonsten ist dies ein temporeiches und unterhaltsames Buch das man wirklich sehr gut lesen kann.

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