Trans-Atlantik tauglich

17. August. Die Paperback-Ausgabe hat gut 800 Seiten – ein Schinken mit mehr als genug Stoff sogar für einen transatlantischen hin- und Rückflug, wie ich auf meinem „Ausflug“ nach Nantucket, Massachussetts, feststellen konnte. Es ist ein epochaler Roman, dieser „Wir Ertrunkenen“ des Dänen Carsten Jensen, und es erzählt fast die ganze Geschichte der kleinen, großen Seefahrerstadt Marstal. In den Lebensgeschichten und Schicksalen einzelner Personen und ganzer Familien spiegelt sich der Aufstieg dieses kleinen dänischen Küstenfleckens zum zweitwichtigsten Hafen hinter Kopenhagen, zur Stadt der Reeder und Kapitäne und Seeleute – und der Seefahrerwitwen. Es erzählt von der großen Zeit der Segelschiffe, von Entdeckungen und Abenteuern und Stürmen und menschlichen Abgründen und schließlich vom Niedergang der Segelschifffahrt und damit auch der Stadt Marstal. Ein großartiges Buch, ein monumentales Gemälde, ein Seemannsgarn in dem wahre und fiktive Begebenheiten miteinander kunstvoll versponnen sind. Absolut und unbedingt empfehlenswert (btb Verlag, 12,95 Euro) und ein gewichtiger und passender Begleiter auf meiner Reise nach Nantucket, dem einstigen Welthauptquartier der segelnden Walfänger, heute beliebter Hafen für klassische Yachten und Holzbootfreaks.

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