Go on, Girls!

From Hero to Zero. Oder? Der erste wichtige taktische Wegpunkt dieser Reise war die Straße von Gibraltar. Das haben die Frauen des Team SCA bravourös gemeistert; haben sich kurz vor der Straße vom Feld gelöst, haben ihren eigenen Plan verfolgt statt sich der Meute anzuschließen, die sich weiter südlich hielt, und kamen als erste hindurch – zeitweilig mit einem Vorsprung von rund 20 Seemeilen. Was, so kurz nach dem Start, in diesem eng beieinander liegenden und buchstäblich um jeden Meter kämpfenden Feld sensationell war.

Dann gings leider schief, auf dem Weg hinaus in den Atlantik und nach Süden, die Konkurrenten segelte südlicher vorbei, auf der nervenaufreibenden Kreuz entlang der marokkanischen Küsten und an den Kanaren vorbei, wo sich das Feld teilweise noch in Sichtweite zueinander befand, wurde es nicht besser. Schlimmer wurde es nach dem Passieren der Kapverden, Team SCA segelte konservativ nördlich an den Inseln vorbei, während Dognfeng, MAPFRE und Vestas segelten mutig mitten hindurch; Dongfeng am südlichsten. Überhaupt, Team Dongfeng – lange Zeit hatten sie geführt, dann, vor der afrikanischen Küsten eins ihrer Ruder durch, vermutlich, Treibgut beschädigt. Auf See ein Ersatzruder eingebaut und weiter gesegelt, wieder nach vorne; auch ihre Kurswahl durch die Kapverden hindurch statt nördlich drumherum hatte sie wieder weit nach vorne gebracht.

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Dann die gefürchteten „Doldrums“, die intertropische Konvergenzzone entlang des Äquators zwischen den Passatwinden der nördlichen und der südlichen Halbkugel. Hier wurde, wie erwartet, noch einmal quasi neu gestartet. Mit Glück, wobei die sehr erfahrenen Navigatoren – Simon Fisher von Abu Dhabi Ocean Racing, der schon drei VOR gesegelt hat und Andy Cape, der schon fünf dieser Rennen hinter sich hat, auf Brunel – wieder einmal am meisten „Glück“ hatten. Ganz im Westen kamen diese beiden als Favoriten gehandelten Teams am besten durch und führen seither das Feld mit gutem Vorsprung an. Ganz im Osten dagegen kam auch Team Vestats ganz gut durch die Kalmen, sie liegen seither an dritter Stelle. Schlecht sah es für alle anderen aus, die in der Mitte in der Flaute parkten während die erwähnten Boote links und rechts vorbei zogen. Frustrierend für alle, vor allem für Dongfeng bis dahin so gut gesegelt hatten, aber auch für die Frauen von SCA die erst aufholten und dann wieder zurück fielen; frustrierend auch für MAPFRE die, immerhin, als eine der Favoriten gehandelt werden und die sich aber hier mit SCA um den letzten Platz balgten.

October 21, 2014.  Leg 1 onboard Team SCA. Sillhouette at sunset.

Es ist eine lange Etappe und ein langes Rennen und einiges kann noch passieren; auch jetzt noch, nach dem Runden der Insel Fernando de Noronha vor der brasilianischen Küste. Nun geht es darum, den besten Weg südlich um ein Hochdruck- und Flautengebiet zwischen hier und dem Ziel in Kapstadt zu finden. Grobe Daumenregel: Je weiter südlich, desto besser der Wind, desto länger aber auch der Weg.

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Noch ist es lange nicht vorbei, das VOR sowieso, aber auch diese erste Etappe. Gerade haben die Mädchen von SCA die Favoriten MAPFRE eingeholt, liegen jetzt ein paar Meilen weiter vorne, immerhin nur noch auf dem vorletzten Platz. Go, Girls, Go!

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