Das Meer! Segeln!

Er ist Schweizer, aber das Meer ist sein Leben: Nikolaus Gelpke. Vor allem, seit er nach dem Abitur bei Elisabeth Mann Borgese in Halifax lebte und auf ihre Anregung hin Meeresbiologie an der Universität Kiel studierte. Er engagiert sich für das Meer, als Präsident der Ocean Science and Research Foundation, als Vize des International Ocean Institute und in einigen weiteren Funktionen. Er ist der Verleger von mare, der Zeitschrift, den Büchern und anderen Medien zum Thema Meer. Und er ist, seit 2007, Inhaber des mare racing team und Sponsor des Ausnahmeseglers Jörg Riechers.

 

Jörg Riechers? Der Shooting Star unter den Hochseeseglern, nicht nur in Deutschland, sondern international. Der Hamburger segelt seit Kindheit, entschied sich 2005 während der Teilnahme an einer Soloregatta in Südfrankreich dazu, Profisegler zu werden. Es ist eine glückliche Fügung, dass er wenig später auf Nikolaus Gelpke traf. Auf der Suche nach einem Sponsoren hatte Jörg hunderte von Briefen verschickt, der mare-Verleger, selbst Segler, reagierte. Die beiden trafen sich und der Rest ist, könnte man fast schon sagen, Geschichte. Denn das mare Racing Team segelt seither von Erfolg zu Erfolg, ist international eine viel beachtete und respektierte Größe. Und nun nehmen sie den Mount Everest des Hochseesegelns ins Visier; Eine Teilnahme am Einhand-Weltrennen Vendée Globe, in den Jahren 2016-17.

Dabei geht man mit schweizerisch-deutscher Gründlichkeit ans Werk. Das Team, welches bereits zwei Boote besitzt, nämlich einen Class Mini Racer und eine Class 40, kaufte sich – übrigens als erster deutscher Eigner überhaupt – kürzlich noch eine Open 60 dazu. Das ist die Königsklasse für Hochseeeinhandsegler, es sind große, komplizierte, schnelle und teure Boote – derzeit das Anspruchsvollste, was Yachtdesigner entwickeln können. Damit will man, als Vorbereitung, erst einmal am bevorstehenden Barcelona World Race teilnehmen. Danach, erst, kommt dann das Vendée.

Nikolaus Gelpke sagt, er habe bei Jörg Riechers sofort gemerkt, dass der dieses „französische Segel-Gen“ habe. Gemeint ist eine besondere Einstellung zum Segeln, sehr praxisnah, sehr unkonventionell und doch sehr professionell. Gelpke selbst ist Segler, hat in seiner Kindheit und Jugend viel in Frankreich gesegelt und kennt daher diese Einstellung. Und, wichtiger noch: „Ich hatte auch einmal diesen Traum des Hochsee-Einhandsegelns. Ich hatte mal gedacht, ich könne das BOC-Rennen, damals das Einhand-Weltrennen, mitsegeln. Aber ich konnte es nicht. Denn ich habe wohl Gene, die Jörg fehlen: Das Angst-Gen. Das Vorsichts-Gen. Nun segelt also Jörg meinen Traum!“

 

Solch einen Sponsor, Unterstützer, Freund zu haben ist doch einfach fantastisch. Übrigens nicht nur für Jörg Riechers. Denn mit dem mare racing team macht Nikolaus Gelpke auch Werbung für das Segeln, vor allem aber das Hochseeregattasegeln überhaupt. In Deutschland, einem Land in dem sich in dieser Hinsicht, obwohl das Segeln hier schon eine gewisse Tradition hat (oder vielleicht gerade deswegen?), bisher nur sehr wenig getan hat.

Gelpke jedenfalls sieht die Sache glasklar. „Ich finde Hochseerennen wie diese ausschließlich toll. Das ist unheimlich inspirierend. Es ist bewundernswert, was die Segler machen. Sie schaden niemandem, nicht der Umwelt oder anderen, im Gegenteil, sie machen auf das Meer aufmerksam, es ist ein modernes edles Abenteuer, das kann man nur unterstützen!“

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